| Neubau Stadthalle, Cham
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Die Stadt Cham liegt in der Oberpfalz, ca. 60 km südlich von Regensburg und ca. 20 km vor der tschechischen Grenze. Das Grundstück der neuen Stadthalle befindet sich an der Peripherie der Altstadt, geprägt von typischen, heterogenen Vorstadtstrukturen und der Hanglage mit den Blickbezügen zum nahen Fluss Regen. In diesem Kontext schafft das aus der Topographie heraus terrassierte Ensemble aus Gebäude, Platz und Park eine neue kulturelle Adresse der Stadt Cham. Baukörper und Vorplatz öffnen sich zur Stadtmitte. Das Anheben des Platzniveaus schafft Distanz zur befahrenen Further Strasse. Die in zwei eingeschossige Baukörper aufgeteilte Baumasse von Tagung und Saal gestaltet angemessene Baukörpergrößen und lässt den Hang durchfließen. Eine weitgehend verglaste Sockelzone bildet die Platzwand. Die Gebäudeteile führen das Konzept der terrassierten Landschaft fort. Sie entwickeln sich aus dem Hang und vermitteln zwischen Topographie und Stadtraum. Die dabei freigestellte Grundrissebene des Erdgeschossniveaus öffnet sich großzügig in den Platzraum und schafft fließende Innen- und Außenraumbezüge. Das große Garagenvolumen ist im Hang eingebettet. Über den Garagen entwickelt sich ein intensiv begrünter Stadtgarten.
Die diaphane Gebäudehülle aus Aluminiumstäben verändert die Erscheinung des Gebäudes kontinuierlich im Tageslicht. Holzwände aus Weißtannetäfern sowie Sichtbeton sind im Inneren prägende Materialien.
Bauherr: Stadt Cham
Fotografie: Brigida Gonzalez, Stuttgart
Auszeichnung: BDA Regionalpreis Oberpfalz 2021
Wettbewerb: 04/2013
Planungszeit: 2014-2017
Bauzeit: 2016-2018
Freianlagen: Realgrün Landschaftsarchitekten, München
Publikationen:
german-architects.com
Bau der Woche 28.08.2019
Terrassierte Landschaft
27.5.2019
Baunetz
Aus dem Hang heraus
03/2019
Context
Das Rohe und das Feine
Ausgezeichnete Architektur in Bayern
BDA Preis 2019
ISBN 978-3-943242-95-9
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| St. Maria Königin, Ostfildern-Kemnat
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Das Grundstück des Gemeindezentrums St. Maria Königin befindet sich im Ortsteil Kemnat der Stadt Ostfildern in kleinstädtischer Wohnnachbarschaft.
Das neue Gebäude arrangiert um die vorhandene Kirche und den Kirchgarten einen neuen Eingangsplatz für Kirche und Gemeindehaus: sakrales und profanes Gemeindeleben erhalten so einen gemeinsamen Hof und eine Adresse.
Die eingeschossige Rahmenbebauung zur Nachbarschaft fasst den Platz und sorgt für einen angemessenen akustischen und visuellen Schutz der Nachbarschaft. Ein Portal zur angrenzenden Eugenstrasse definiert die Raumgrenze.
Der neue Saal tritt in Dialog mit der Kirche.
Im Inneren bestimmt die eingestellte, hölzerne „Arche“ den Raum.
Im winkelförmigen Baukörper befinden sich Jugendräume, Pfarramt und Wohnungen.
Bauherr: Katholische Gesamtkirchenpflege Stuttgart
Fotografie: Werner Huthmacher, Berlin
Wettbewerb: 2001
Bauzeit: 2007-2008
Publikationen:
german architects.com
23.11.2008 Bau der Woche
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| Musikschule Fellbach
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Der Schwabenlandpark und die bestehende Schwabenlandhalle an der Peripherie der Innenstadt von Fellbach erhält durch den am nördlichen Rand eingestellten Baukörper eine neue städtebauliche Definition. Der massive Winkelbau fasst den Raum zur Wohnbebauung im Süden und schließt den Parkraum gleichzeitig zur Anlieferungszone der Schwabenlandhalle im Westen. Die Öffnung zur Kirchhofstrasse stellt auch den stadträumlichen Bezug zur Ortsmitte und dem Rathaus von Ernst Gisel her. Der Saal wirkt in der Achse der Kirchhofstrasse als Blickfang. Der „Klangkörper“ des Saales ist im Inneren und Äußeren die identitätsstiftende Figur der Musikschule. Das Tragwerk des Daches für den Saal besteht aus einer Stahlkonstruktion mit Radialträgern unterschiedlicher Länge. Sie liegen an einem umlaufenden Kastenringträger mit unterschiedlichen Radien auf. Um eine der Nutzung entsprechende hohe akustische Abschirmung zur Nachbarschaft zu erreichen, wurde die Schalldämmung der massiven Bauteile zusätzlich durch Ausführung einer sogenannten "leichten" Raum-in-Raum-Bauweise verbessert.
Bauherr: Stadt Fellbach
Fotografie: Werner Huthmacher, Berlin
Wettbewerb: 1997
Planungszeit: 1997-1999
Bauzeit: 1998-2000
Publikationen:
Markus Löffelhardt
Rems Murr Kreis
Neue Architektur, 2014
edition quadrat in edition panorama
ISBN 9 783941 991220
DETAIL 2005 1/2
Wie Räume klingen, die Akustik von Innenräumen
dbz 9/2002
Bauen am Platz
Identitätsstiftend
db 2/2001
Stuttgarter Zeitung Nr.22/2001 vom 27.1.2001
"So individuell wie die Stuttgarter Liederhalle"
Bauen als Gegenentwurf: Die Fellbacher Musikschule des Architekten Ansgar Lamott
New Buildings + Projects, Architecture in Germany
Verlag H.M. Nelte, Wiesbaden, 2001
ISBN 3-932509-03-x
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| Stadtbibliothek Landau
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Im Jahr 1992 wurde der Betrieb des Schlachthofbetriebs der Stadt Landau in der Pfalz eingestellt. Nach Beschluss des Landauer Stadtrats sollte auf dem Gelände ein neues innenstadtnahes Wohngebiet entstehen. Die bestehende Schlachthalle sollte erhalten bleiben.
Das wettbewerbsähnliche Verfahren zur städtebaulichen Entwicklung des Geländes gewann 1993 das Architekturbüro OSTEND 106 unter Federführung von Caterina und Ansgar Lamott. Das anschließende Bebauungsplanverfahren wurde durch das Bauamt der Stadt Landau durchgeführt. Wichtige Aspekte unseres städtebaulichen Konzepts sind nicht weiterverfolgt worden.
Im Anschluss an das städtebauliche Verfahren übernahm die in Landau ansässige Karl und Edith-Fix-Stiftung die Aufgabe, im alten Schlachthausgebäude die neue Stadtbibliothek der Stadt Landau zu errichten. 1996 wurde Lamott Architekten mit der Planung der neuen Stadtbibliothek im alten Schlachthausgebäude beauftragt.
Das Gebäude sollte Raum bieten für ca. 75 000 Medieneinheiten. Die im städtebaulichen Wettbewerb enthaltene Idee, um das freigestellte ehemalige Schlachthofgebäude herum einen Quartiersplatz anzulegen, bildet den architektonischen Grundgedanken für die neue Stadtbibliothek.
Der vorhandene Verbindungsbau aus den 1960 er Jahren (das ehemalige Kühlhaus) zwischen Wasserturm und Schlachthaus wurde zu diesem Zweck entfernt und die ursprüngliche Situation der freistehenden gründerzeitlichen Gebäudeteile wiederhergestellt. Seitliche nicht bauzeitliche Anbauten wurden ebenfalls abgerissen.
Die neuen, architektonischen Interventionen entwickelten sich entlang vorhandener und nicht mehr existenter Strukturen: Alt und Neu werden durch eine neue transparente Hülle aus Holzlamellen verbunden. Das neue Gebäude öffnet sich zum Quartiersplatz hin. Im Inneren entwickelt sich räumlich ein Dialog der rekonstruierten fünfschiffigen, basilikalen Halle und neuen architektonischen Interventionen.
Das zwischen 1893–99 in Neurenaissance- und Jugendstilformen errichtete Gebäude wurde in wesentlichen Teilen innen wie außen wieder erkennbar.
Bauherr: Karl + Edith Fix Stiftung, Landau/Pfalz
Fotografie: Werner Huthmacher, Berlin
Planungszeit: 1996-1998
Bauzeit: 1997-1998
Auszeichnungen:
2000
BDA-Preis Rheinland-Pfalz
Stadtbibliothek Landau
1999
Preis "Neues Leben in alten Gebäuden"
Wettbewerb der Deutschen Bauspar AG
Frankfurt am Main
1998
Architekturpreis Rheinland-Pfalz,
Anerkennung
Publikationen:
CASABELLA, Roma
No 672, 11/1999
Architectural Review,
London 09/99
"Brought to life"
Architectural Record,
New York 02/99
Architecture Now!
Verlag Taschen
ISBN 3-8228-6065-4
Bauwelt No.16, 24.4.1998
„Alt und Neu“
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